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Kalinka: Fordern und fördern |
(09.08.2004) "Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe (Hartz IV) bedeutet fordern und fördern. Die "Waage der Gerechtigkeit" muss auch hier gewahrt bleiben. Es geht nicht darum, notwendige Leistungen abzubauen. Es geht vor allem darum, durch mehr Arbeitsangebote den betroffenen Menschen auch tatsächlich neue Chancen zu eröffnen." Mit dieser Erklärung nahm Kreispräsident Werner Kalinka zu der aktuellen Diskussion Stellung. Er wolle dies "klar deutlich" machen. Viele Betroffene würden mit sehr großer Sorge auf den 1. Januar 2005 schauen. Er nehme diese Ängste ernst und gehe davon aus, dass die Verwaltungen "mit Augenmaß und Behutsamkeit" insgesamt wie im Einzelfall agieren würden. Kalinka: "Das neue Gesetz soll keine Angst machen, es soll Hoffnung geben." Es sei immer zu bedenken, dass es häufig auch um Familien und Lebenspartnerschaften gehe. Arbeitslosigkeit sei für viele betroffene Menschen ein schweres Schicksal. Dies werde häufig dadurch noch bedrückender, weil auch Kinder im frühen Alter miterleben müssten, dass Vater oder Mutter keine Arbeit hätten und "der Brotkorb hoch" hänge. Gleichzeitig fordert der Kreispräsident dazu auf, über neue Arbeitsfelder und Arbeitsangebote für die Betroffenen nachzudenken. Dazu könnten zählen: - Arbeitsplätze in Bereichen, in denen auch künftig eine hohe Nachfrage herrsche. Dies gelte beispielsweise für die Pflege. - Mehr Wiedereinstiegsmöglichkeiten für Frauen nach der Erziehungsphase. - Angebote von Dienstleistungen für Privathaushalte. Diese könnten beispielsweise in Sozialstationen oder bei sozialen Verbänden angesiedelt sein, denn dort herrsche eine sehr genaue Kenntnis der Situation betroffener Menschen. - Intensivierung der Förderung arbeits- und ausbildungsloser junger Menschen, um diesen eine Perspektive zu geben und "sie von der Straße zu holen". - Maßnahmen, auch im kommunalen Bereich, um Langzeitarbeitslosen wieder ein Angebot machen zu können. - Spezielle Ansprache älterer, berufserfahrener Arbeitnehmer. Erfahrung sei hier eine besondere Chance. Dies sei für Unternehmen wertvoller als manchem bewusst sei. Kalinka: "Wir brauchen motivierende Begleitung. Dazu könnte zählen, mit ein bis zwei Euro die Stunde bei Aufnahme von Arbeit zusätzlich anzuspornen." |